„Als mein Mann weggebracht wurde, fragte meine vierjährige Tochter, wohin er gehe und Riza antwortete, dass er weit weg zur Arbeit gehen, viel Geld verdienen und dann nach Hause zurückkehren würde. Und als wir aus dem Haus gingen, kehrte einer dieser FSB-Beamten zu dem Kind zurück und sagte: „Wir bringen Ihren Vater ins Gefängnis. Du wirst Ihn nie wieder sehen!” so Zeineb Yazydzhiieva, die Frau des Gefangenen Riza Izetov, in einem Gespräch mit Freiwilligen von #PrisonersVoice. Jedes Mal, wenn unsere Tochter diese Männer oder Polizisten irgendwo in der Stadt sieht, fragt sie ängstlich: „Mama, sind sie wieder für jemanden gekommen? Wird jemand anderes weggebracht?”
Riza Izetov ist ein Kämpfer für Menschenrechte und Aktivis der “Initiative Krim Solidarität”. Er wurde am 27. März 2019 festgenommen. Er ist eine der Figuren des Falles Khizb ut-Takhrir (die “zweite Simferopol-Gruppe”), denen vorgeworfen wird, "die Aktivitäten einer terroristischen Vereinigung zu unterstützen und somit eine terroristische Vereinigung zu sein."
Riza Izetov sieht sich vor einer Gefängnisstrafe von bis zu 20 Jahren. Sogar eine lebenslange Haft könnte ihn erwarten, falls er verurteilt wird.
Zeineb Yazydzhiieva erinnert sich, wie Riza durchsucht und verhaftet wurde, als sie im achten Monat schwanger war. Jetzt ist ihr Sohn mehr als ein Jahr alt; Er hat seinen Vater noch nie gesehen und Riza kennt seinen Sohn nur von Fotos.
"Sie kamen um fünf Uhr morgens, schlung Türen und Fenster ein. Mein Mann bat sie, darauf zu warten, bis sich die Frauen angezogen hatten”, erinnert sich Zeineb an diesen Tag. -
"Es müssen ungefähr 17 Sicherheitsbeamte in Masken und mit automatischen Gewehren gewesen sein, die unser Haus stürmten. Sofort begannen Sie alles zu zerstören!”
Als damals die Verfolgung der Krimtataren auf der Krim begann, fing Riza an sich für die Rechte dieser Minderheit zu kämpfen.
"Er half den Menschen deren Häuser durchsucht wurden, zog dann für die Opfer vor Gericht und begann nach seinem Jura-Studium aktiv für die Rechte der Drangsalierten zu kämpfen. Irgendwann bemerkte er, wie ihm seit Wochen dasselbe Auto folgt und er von den Behörden beobachtet wurde”, erinnert sich Zeineb Yazydhiieva.
Jetzt befindet sicht Riza Izetov in der Untersuchungshaftanstalt Simferopol №1. "Die Zellen sind kaum belüftet, völlig überfüllt, ohne regelmäßig fließend Wasser. Kakerlaken und Ungeziefer bevölkern den Zellenboden und Hofgang gibt es nur selten!” sagt Zeineb.
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“Die Menschen müssen verstehen, dass wir aufgrund unserer Herkunft illegal behandelt und unterdrückt werden!” so Zeineb Yazydhiiva.