Yurii Hordiichuk

Yurii Hordiichuk

„Yurii ist mein Fels in der Brandung. Er ist eine freundliche, sensible und fürsorgliche Person. Er würde immer zur Rettung kommen und Unterstützung leisten. Er ist wie ein persönlicher Schutzengel für mich. Wenn er nicht da ist, fühlt es sich an, als wäre ein Teil von mir abgerissen worden. Das Schwierigste ist, wenn ich träumen, dass er nach Hause zurückkehrt, und wenn ich erwache ist er doch nicht da. Wir vermissen ihn schrecklich und warten ungeduldig auf seine Rückkehr“, sagt Yuliia Hordiichuk, die Schwester von Yurii Hordiichuk, ein Soldat der 53. Motorisierte Infanterie Brigade, die seit Mai 2019 durch die illegale militante Gruppe „VRD“ gefangen gehalten wird.

Vor dem Krieg war Yurii Hordiichuk ein Privatunternehmer und seine Arbeit war das Ausheben von Brunnen. Verwandte beschrieben ihn als eine sensible Person, die jederzeit anderen zur Hilfe kommen würde. „Er ist ein sehr guter Mann, er hat viele Freunde. Er war immer fröhlich - eine wandelnde Party, wie sie sagen“, sagt Nataliia Hordiichuk, Yuriis Mutter.

Am 22. Mai 2019 fuhr in der Nähe des Dorfes Novotroitske ein Auto mit acht Soldaten, darunter Yurii Hordiichuk, fälschlicherweise in das vorübergehend besetzte Gebiet. Dort, am feindlichen Kontrollpunkt, wurden die ukrainischen Soldaten von Vertretern illegaler bewaffneter Gruppen gefangen genommen.

Am 30. Oktober 2019 fand der sogenannte „Prozess“ gegen Gefangene statt. Vertreter illegaler bewaffneter Gruppen beschuldigten Yurii Hordiichuk des „Terrorismus und eines Aufrufs zur Absetzung der „VRD-Regierung““ und verurteilten den ukrainischen Soldaten zu 17 Jahren Gefängnis. Jetzt ist Yurii im Makiivka-Gefängnis Nr. 32. Die ukrainische Seite hat Yurii in die Austauschlisten aufgenommen, aber die „VRD“ hat dies noch nicht bestätigt. 

„Er beschwert sich nicht über seine Gesundheit. Er ist ein gesunder Mann, erst 38 Jahre alt. Aber er hat einen Nervenzusammenbruch erlitten. Ein Psychologe wurde zu ihm geschickt“, sagt Nataliia Hordiichuk, die Mutter des ukrainischen Gefangenen. „Es ist schade, dass er nicht mit seiner Familie zusammen ist, nicht mit seinem elfjährigen Sohn, den er als alleinerziehenden Vater großgezogen hat“.