Ivan Yatskin

Ivan Yatskin

Datum der Verhaftung: 16.10.2019

Anklage: Spionage, Verrat

Gerichtsurteil: Wird noch untersucht

Sie warten auf ihn: Kinder

„Mein Vater ist mir am nächsten - er ist mein Alles. Ich konnte buchstäblich mit ihm über alles reden. Und obwohl ich in Lwiw lebe und mein Vater auf der Krim lebte, haben wir uns jeden Tag unterhalten. Und jetzt habe ich diese Möglichkeit nicht mehr. Mein Vater und ich hatten eine starke Verbindung. Am 16. Oktober 2019, als er auf der Krim inhaftiert war, spürte ich es: Ich wachte nachts auf und stellte fest, dass etwas passiert war“, erzählt Kateryna Yatskina, die Tochter des politischen Gefangenen auf der Krim, Ivan Yatskin.

Am 16. Oktober 2019, nahmen russische Geheimdienste Ivan Yatskin auf der besetzten Krim fest. Am selben Tag verurteile ihn ein Gericht in Simferopol zu Haft, er wurde nach Moskau überführt, in das „Lefortovo“ Untersuchungsgefängnis, wo er nach wie vor sitzt. Am 11 Juni 2020 verlängerte das Moskauer Bezirksgericht Lefortovo den Untersuchungsprozess des ukrainischen politischen Gefangenen für weitere zwei Monate -- bis zum 16. August. Ivan Yatskin wird vorgeworfen, Informationen, die ein Staatsgeheimnis der Russischen Föderation sind, an die Ukraine weitergegeben zu haben (Artikel 275 des Strafgesetzbuches). Details des Falles sind unbekannt, da er unter Verschluss ist. Ivan Yatskin muss mit bis zu 20 Jahren Gefängnis rechnen. Er bestreitet alle Schuldvorwürfe.

„Er wurde am Morgen festgenommen, der Prozess fand am Mittag statt und am Abend wurde er nach Lefortovo gebracht. Aber wir wussten zwei Monate lang nicht, wo er war und wie es ihm geht. Die Frau meines Vaters schrieb an das FSB-Hauptquartier, aber zwei Monate lang gab es keine Antwort. Und dann kam ein Brief in dem er sagte, dass er in „Lefortovo“ festgehalten wurde“, erinnert sich die Tochter des politischen Gefangenen. Ivan Yatskin wurde in Voikove, Distrikt Pervomaisky, ARC, geboren. Er hat einen Abschluss in Rechtswissenschaften und arbeitete in den letzten Jahren als Handwerker. Er hat viele Kinder, von denen das jüngste nach Yatskins Verhaftung geboren wurde.

Kateryna Yatskina sagt, dass ihr Vater keiner körperlichen Folter ausgesetzt war, sondern psychischem Druck. Darüber hinaus leidet Ivan Yatskin an einer chronischen Krankheit und benötigt besondere medizinische Unterstützung, die er im Untersuchungsgefängnis nicht erhalten könnte.

„Mein Vater leidet an chronischen Krankheiten, einschließlich Thrombophlebitis. Er kann nicht unter den gegenwärtigen Bedingungen festgehalten werden. Alle sechs Monate unterzog sich mein Vater einer Reihe von obligatorischen Eingriffen und blieb im Krankenhaus. Jetzt ist es ihm unmöglich, seine notwendige Behandlung zu bekommen. Er sollte operiert werden, aber weil er inhaftiert war, konnte er nicht darauf zugreifen. Laut dem Anwalt befindet sich mein Vater jetzt in zufriedenstellenden Bedingungen. Das ist alles, was wir wissen“, sagt Kateryna.

Anwalt Mykola Polozov sagt, dass trotz der Informationen über den COVID-19-Ausbruch in der Untersuchungshaftanstalt in „Lefortovo“ keine besonderen Maßnahmen gegen Coronaviren durchgeführt wurden. Gefangene erhalten täglich eine Mullgrippemaske und einmal pro Woche wird die Zelle mit Bleichmittel gewaschen.